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Vokalensemble
Rhein-Lahn

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Vokalensemble Rhein-Zeitung Ausgabe RLZ vom 29. Oktpber 2025
Bericht: Ulrike Bletzer

Chor beeindruckt mit gesanglicher Vielfalt


Vokalensemble Rhein Lahn begeistert mit Jubiläumskonzert – Große Bandbreite, ausgezeichnete Solisten

Miehlen Wir können unser Glück gar nicht fassen: Inzwischen sind wir die einzigen, die noch diesen wunderbaren Chorleiter haben“, lobte Chorsprecherin Edith Potthas Franz Rudolf Stein zu Recht und untermauerte dies auch gleich mit einem Beispiel: „Unter anderem hat er ein feines Gespür dafür, was er einem Chor zumuten kann.“ Das war in diesem Fall allerdings eine Menge: Das von Stein 1995 gegründete Vokalensemble Rhein-Lahn ließ bei seinem Jubiläumskonzert zum 30. Geburtstag noch nicht einmal ansatzweise Zweifel an seiner Qualität aufkommen.

Und das vom ersten Ton an: Mit „One more song“ von Carl Strommen stieg der dreifache Meisterchor a cappella und überaus harmonisch ins Geschehen ein. „Dieses Lied haben wir 1998 einstudiert und für das heutige Konzert aufgefrischt“, verriet Petra Dönges, die sich die kurzweilige Moderation mit sechs weiteren Vokalensemble Urgesteinen – Bärbel Adt-Clempau, Rainer Gemmer, Gaby Keul, Daniela Maier, Kurt Potthas und Anne Weinand – teilte. Und darüber hinaus als „Einzelkünstlerin“ in Aktion trat: Mit dem aus DDR-Zeiten stammenden Schlager „Jugendliebe“ läutete Petra Dönges den Reigen der Solisten ein.

Es war nicht zuletzt diese abwechslungsreiche, um nicht zu sagen spritzige Mischung aus reinen Chor und, teils vom Chor und/oder der Band begleiteten Solobeiträgen, die dem Abend im Miehlener Bürgerhaus seine besondere Würze verlieh. Und natürlich das Repertoire, das von der Spätklassik und Romantik („Abendlied“ von Joseph Rheinberger) bis in die Gegenwart, vom Volkslied („Herzeleid“) über Musicalsongs („Aquarius“) und Jazztitel („What a wonderful world“) bis zur Neuen Deutschen Welle („Major Tom“) reichte. Eine komplett dudelsackfreie, vom Chorleiter höchstpersönlich arrangierte Version von „Highland Cathedral“ inklusive: Der einst als schottische Nationalhymne vorgeschlagene Kultklassiker aus der Feder von Ulrich Roever gehörte zweifelsohne zu den Programmpunkten, bei denen der Chor endgültig zu seiner Höchstform auflief. Und nicht nur das: Mit ihren in der Originalsprache gesungenen Liedern aus Italien („Motetto“ von Gioacchino Rossini), Finnland („Kessaillana“) und sogar Armenien („Erbuni Jeriwan“) bewies das rund 50köpfige Vokalensemble, dass es sich auch auf „internationalem Parkett“ sicher bewegt. Dazu kamen, wie eingangs bereits angedeutet, hervorragende Solisten. Neben Petra Dönges zählte dazu Michael Scholl, der mit seiner souligen Stimme bei „Ain’t no Sunshine“ noch einmal eine ganz eigene Note in dieses ohnehin schon außergewöhnlich facettenreiche Konzert hineinbrachte. Oder Anna Bayer und Katharina Wolf: Während Erstere das Publikum mit dem Song „Ein Kompliment“ der Sportfreunde Stiller begeisterte, sorgte Letztere gemeinsam mit dem Chor und dem Abba Ohrwurm „Thank you for the music“ für stehende Ovationen. Nicht zu vergessen natürlich Marius Kaffine: Er zeigte sowohl als Solist („Man in the mirror“) als auch im Duett mit Sarah Pfaff („Die with a smile“) sowie im Terzett mit Sarah Pfaff und Anna Bayer („Music was my first love“), was gesanglich in ihm steckt.

Sarah Pfaff war darüber hinaus gleich zwei Mal als Solistin zu hören. Mit ihrer warmen, bestens geschulten Stimme zog sie das Publikum mit dem Udo-Jürgens-Schlager „Ich glaube“ und der Ballade „Ich geh mit dir“, bei der sie sich selbst am Klavier begleitete, in den Bann. So bot das „Best of“-Konzert nicht nur einen Querschnitt durch das Repertoire der vergangenen 30 Jahre, sondern feierte auch das Wiedersehen – bei den Solisten handelte es sich um ehemalige Chorsänger.

Um auf das Klavier zurückzukommen: An dem saß normalerweise Harald Meyer – als Teil der Begleitband, die das Konzert auch von der instrumentellen Seite her zu einem Hochgenuss machte. Gemeinsam mit Bassist Volker Langenbahn, E-Gitarrist Marius Kaffine und Schlagzeuger Jona Bröcker sorgte Meyer für den perfekten Begleitsound. Heißer Tipp: Am Sonntag, 2. November, um 18 Uhr führt das Vokalensemble sein „Best of“-Konzert noch einmal im Bad Emser Marmorsaal auf.

Pressefoto

Chorleiter Franz Rudolf Stein in Aktion: Er hat das Vokalensemble RheinLahn vor 30 Jahren gegründet.
Foto: Ulrike Bletzer